Beläge

Gecheckte Tischtennis-Beläge Die in dieser Kategorie...

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Eigenschaften des Noppen-außen-Belags Bei dieser...

Mittellange Noppen - unangehm für den Gegner Bei den...

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Der Anti-Top Belag - Die Physik dahinter! Die Antitop...

Schlägermontage Hier kannst du auswählen, wie wir...

Beim Tischtennis-Belag handelt es sich um einen extrem wichtigen Materialfaktor. Schließlich ist der Belag das Element, welches die Technik des Tischtennisspielers auf den Ball überträgt. Dabei kann der TT-Belag durch seine Beschaffenheit bzw. Ausrichtung die Dynamik des Arms unterschiedlich auf den Tischtennisball übertragen. Dementsprechend kann der Ball mit einer mehr oder weniger stark gekrümmten Flugbahn oder aber auch kürzer oder länger fliegen.

Welche Arten von Tischtennis-Beläge gibt es grundsätzlich

Hier möchten wir Dir zunächst einmal die verschiedenen Arten der Tischtennisbeläge vorstellen. Grundsätzlich gibt es fünf Kategorien an Belägen. Diese unterscheiden sich voneinander durch ihren Aufbau. Selbstverständlich gibt es innerhalb dieser Kategorien noch sehr viele Feinabstufungen. Darauf werden wir später noch detaillierter eingehen.

Noppen-Innen-Beläge

Die Belagkategorie, die am meisten vertreten ist sind die Noppen-Innen-Beläge.

Tischtennis-Noppen-innen-Beläge

Bei den Noppen-Innen-Belägen wird die Oberlage auf den Schwamm so verklebt, dass die Noppen nach innen zeigen.

Die Spieleigenschaften des Belages variieren in Abhängigkeit von den verwendeten Noppen. Je länger und dünner die verwendeten Noppenhälse sind, umso elastischer ist die Oberlage des Tischtennisbelags. In diesem Fall kann der ankommende Ball mit seiner Energie die Oberlage des TT-Belags leichter seitlich verschieben. Dadurch wird eine gewisse Elastizität bei der Oberlage des Belags erzielt.

Ebenso hat die Dicke der eingesetzten Oberlage einen Einfluss auf die Spieleigenschaft des Tischtennisbelags. Je dünner diese Oberlage ist, umso elastischer spielt sich der Belag.

Elastische Tischtennisbeläge unterstützen alle Schlagtechniken, bei denen der Spieler dem Ball Rotation verleiht. Um den Ball in Rotation zu versetzen, dass er nicht „voll“ im Kern getroffen werden, sondern muss seitlich „gestreichelt“ (dünn getroffen) werden. Dieser tangentiale Treffpunkt wird durch eine elastische Oberlage unterstützt, da diese flexibler ist.

Ein entscheidender Faktor ist auch die verwendete Kautschuk-Mischung. Je nach Gewichtung der verwendeten Bestandteile, ist auch hier die Oberlage mehr oder weniger flexibel bzw. elastisch ausgelegt.

Ein sehr wichtiger Bestandteil des Noppen-Innen-Tischtennisbelags ist auch der montierte Schwamm. Die Schwämme werden in unterschiedliche Härtegrade aufgeteilt. Dieser so genannte Schwammhärtegrad wird in der Regel auch vom Produzenten des Belages angegeben. Ist der Schwamm weicher ausgelegt bedeutet dies, dass der Ball im Moment des Treffpunkts, tiefer in den Schwamm eindringen kann. Dadurch kann dem Tischtennisball besser Rotation verliehen werden.

Die Dicke des Schwammes hat eine große Auswirkung auf den Tempowert des Tischtennisbelags. Je dicker der Schwamm ausgelegt ist, umso höher ist der Katapulteffekt des Belags. Dementsprechend weiter fliegt der Ball in Richtung Gegner. Kurz zusammengefasst: der Belag ist schneller!

Grundsätzlich sind die Noppen-Innen-Tischtennisbeläge diejenigen Beläge, die am universellsten einsetzbar sind. Aufgrund der griffigen Oberlage kann selbstständig Rotation erzeugt werden. Dementsprechend können alle Schlagtechniken mehr oder weniger unabhängig vom Gegner ausgeführt werden. Im modernen Tischtennissport dominiert der Topspin als Schlagtechnik. Dabei wird der Ball sowohl mit einem gewissen Maß an Vorwärtsrotation als auch mit einem hohen Tempo gespielt. Diese Kategorie an Belägen unterstützt besonders den Topspin. Aber auch Konter-Techniken, Blockbälle und Schupfbälle lassen sich problemlos umsetzen.

Noppen-innen-Innen-Tischtennisbeläge eignen sich für alle Spielertypen, die ihr Spielsystem unabhängig von den gegnerischen Bällen, zumeist angriffsorientiert und auch sehr variabel aufziehen möchten.

Kurze-Noppen-Außen-Beläge

Bei den Kurze-Noppen-Außen-Belägen wird die Belag-Oberlage so auf den Schwamm geklebt, dass die kurzen Noppenhälse nach außen stehen.

Tischtennisbelag mit kurzen Noppen außen

Auch hierbei variieren die Spieleigenschaften des Tischtennisbelags durch die Länge, Breite und geometrische Anordnung der Noppen. Je breiter und kürzer die Noppen sind, desto schneller und geradliniger lässt sich dieser Belag spielen. Eine besondere Bedeutung erhält auch hier wieder die Schwammdicke des TT-Belags: je dicker der Schwamm, desto höher ist der Katapulteffekt und dementsprechend schneller ist der Belag.

Mit einer kurzen Noppe kann der Tischtennisspieler selbstständig nicht so gut Rotation entwickeln. Dafür ist die Griffigkeit des Noppenkopfes zu gering. Entsprechend werden Kurze-Noppen-Außen-Beläge sehr gerne von Tischtennisspielern verwendet, die weniger Augenmerk auf Rotation legen, sondern vielmehr vom Tempo ihrer eigenen Schläge leben.

Durch die physikalische Eigenschaft dieser Beläge kann zwar eigenmächtig nicht so viel Rotation entwickelt werden, allerdings ist die Verarbeitung der gegnerischen Rotation auch entsprechend einfacher. Durch die etwas weniger griffige Kontaktfläche zwischen Belagoberlage und Ball, kann sich die gegnerische Rotation auch nicht in dem Maße auswirken, wie dies bei Noppen-Innen-Belägen der Fall ist.

Wenn allerdings der Gegner Rotation in seine eigenen Schläge hineingibt, kann der Kurze-Noppen-Außen-Belag die ankommende Rotation in einen für den Gegner unangenehmen Schnitt wandeln.

TT-Spieler, die kurze Noppen einsetzen favorisieren beim eigenen Spielsystem überwiegend rotationsärmer Schlagtechniken wie Konterbälle, Blockbälle und den Schuss. Sicherlich kann mit kurzen Noppen auch ein Topspin umgesetzt werden, aber dieser ist in punkto Rotation nicht vergleichbar mit einem Topspin, der mit einem Noppen-Innen-Belag gespielt worden ist.

Moderne kurze Noppen-Beläge

Mittlerweile haben die Belag-Entwickler es geschafft, neuartige kurze Noppen-außen auf den Markt zu bringen. Die Besonderheit bei dieser Entwicklung ist das hohe Tempo und die außergewöhnliche Elastizität der Beläge. Durch diese Flexibilität kann sich der Belag im Balltreffpunkt geringfügig seitlich ausdehnen und ermöglicht dadurch dem Tischtennisspieler auch das Umsetzen von Topspin, bzw. topspinähnlichen Schlagtechniken. Gepaart mit einem katapultartigen Schwamm ermöglichen diese Noppen spinorientierte Angriffstechniken, die mit klassischen Noppen-Außen-Belägen nicht umsetzbar waren.

Halblange-Noppen-Außen-Beläge

Bei den Halblangen-Noppen-Außen-Belägen handelt es sich (wie es der Name schon sagt) um ein Zwischenschritt zwischen den kurzen Noppen und den langen Noppen.

Tischtennis-Belag mit halblangen Noppen außen

Auch hier werden die Noppen auf den Schwamm so montiert, dass sie nach außen stehen. Die Noppenhälse sind etwas länger als die bei den kurzen Noppen. Dadurch spielt sich dieser Art von Tischtennisbelägen etwas weniger tempo orientiert.

Allerdings lassen sich mit Halblangen-Noppen-Außen-Belägen unorthodoxe Bälle spielen, die den Gegner häufig vor Probleme stellt, weil ihm die Routine fehlt, solche Bälle sinnvoll zu verarbeiten. Ungewöhnliche Flugbahnen, unangenehme Rotation - all dies charakterisieren die eigenen Bälle.

Der Tischtennisspieler, der solche halblangen Noppen einsetzt, kann eigenständig kaum Rotation entwickeln. Ebenso ist es schwierig sehr temporeiche Schläge zu spielen. Folglich ist ein TT-Spieler, der halblange Noppen einsetzt ein wenig abhängig von den gegnerischen Bällen. Je mehr Dynamik (sowohl Rotation als auch Tempo) auf ihn zukommt, desto besser kann eine halblange Noppe diesen Ball in einen unangenehmen Schlag umwandeln.

Spieler, die solche halblangen-Noppen-Außen-Beläge einsetzen, sind häufig etwas passiver in der eigenen Schlagauswahl. Dementsprechend wird häufig geblockt und gekontert. Einen eigenen gefährlichen Topspin zu realisieren ist ein eher schwieriges Unterfangen.

Lange-Noppen-Außen-Beläge

Der Lange-Noppen-Außen-Beläge ist die Belag-Kategorie im Bereich der so genannten Materialspieler, die am häufigsten vertreten ist!

Die Belagoberlage wird so auf den Belag-Schwamm montiert, dass die länger ausgelegten Noppenhälse nach außen zeigen.

Tischtennis-Belag mit langen Noppen

Besonders bei den langen Noppen gibt es viele feine Unterschiede. So können beispielsweise die Noppenköpfe unterschiedlich griffig sein, die Noppenlänge bzw. -breite können variieren und auch der Abstand zwischen einzelnen Noppen Hälsen kann differenzieren. Jede Veränderung eines einzelnen Faktors verändert auch die Spielweise eines Lange-Noppe-Außen-Belags.

Bei den allermeisten langen Noppen gilt auch hier der Grundsatz: je dicker der Schwamm des Belages umso tiefer kann der Ball eindringen und entsprechend weiter fliegt er aus dem Belag heraus Richtung Gegner. Allerdings gibt es wenige Ausnahmen, bei denen ein so genannter Dämpfungsschwamm montiert ist. Dieser Schwamm absorbiert die Energie des ankommenden Balles und nimmt (je dicker er gewählt wird) das Tempo aus dem gegnerischen Schlag und bremst ihn dadurch ab.

Generell gibt es zwei Spielweisen, die häufig von Tischtennisspielern, die Lange-Noppen-Außen-Beläge einsetzen, praktiziert werden. Zum einen gibt es die klassische tischferne Abwehr, bei der der Spieler ankommende Angriffswelle des Gegners mit etwas Abstand zum Tisch mit Unterschnitt zurückspielt. Daneben kann man auch häufig das tischnahe Blockspiel mit langen Noppen sehen. Bei diesem Spielsystem wird der Ball des Gegners möglichst nah am Tisch mit einer langen Noppe geblockt. Es gibt sicherlich auch Tischtennisspieler, die diese beiden Systeme kombinieren.

Beim Abwehr-Spielsystem versucht der Spieler mit hoher Kontrolle den Ball einmal häufiger auf den Tisch zu spielen als sein Gegner. Dabei kann es dazu kommen, dass er mit sehr viel Unterschnitt agieren kann. Dies ist allerdings von den gegnerischen Angriffsschlägen abhängig. Je mehr Rotation der Gegner in seinen Angriffs-Topspin packt, umso mehr Unterschnitt kann der Abwehrspieler mit der langen Noppe erzeugen.

Ganz ähnlich verhält es sich auch für Lang-Noppen-Spieler am Tisch: auch hier ist der Spieler abhängig von der gegnerischen Rotation. Bei diesem Spielsystem kommt noch eine weitere Schwierigkeit für den Gegner hinzu: häufig werden vom Tischtennisspieler mit Lange-Noppen-Außen-Belägen ungewöhnliche Bälle gespielt. Diese unorthodoxen Flugkurven führen häufig zur Verwirrung des Gegners und damit zu Fehlern.

Die bevorzugten Schlagtechniken von TT-Spielern, die lange Noppen einsetzen, sind dementsprechend Schupfbälle bzw. Abwehrbälle, Blockbälle und Sondertechniken wie Press-Bälle oder Ähnliches.

Antitop-Beläge

Bei den Antitop-Tischtennis-Belägen ist der Aufbau vergleichbar mit den Noppen-Innen-Belägen. Die Oberlage wird so auf den Schwamm verklebt, dass die Noppen nach innen zeigen. Der entscheidende Unterschied bei den Antitop-Belägen ist allerdings die Griffigkeit der Oberlage.

Anti-Top Tischtennisbelag

Klassische Antitop-Tischtennisbeläge haben eine glatte Oberlage. Dies führt zu einem komplett anderen Spielverhalten, als bei den griffigen Noppen-innen-Belägen. Aus physikalischer Sicht betrachtet, dreht ein ankommender rotierender Ball „durch“. D. h., er behält die Rotationsrichtung bei, ändert lediglich die Flugrichtung. Dadurch wird beispielsweise aus ankommendem Oberschnitt durch einen Antitop Unterschnitt entwickelt.

Diese physikalische Gesetzmäßigkeit führt zu einem komplett anderen Spielsystem. Der Gegner ist immer wieder gezwungen, sich auf diese neuartige Situation einzustellen. Dies gestaltet sich vor allem im Wettkampfstress teilweise schwierig den Gegner.

Allerdings ist ein Antitop-Spieler auch zu einem gewissen Grad abhängig vom Gegner. Wenn dieser Gesetzmäßigkeiten verstanden hat und zudem auch noch über die spielerischen Mittel verfügt, kann er den Antitop-Belag berechnend anspielen.

In den letzten Jahren sind modernere Antitop-Tischtennis-Beläge entwickelt worden, deren Oberlage sehr hart ist, die sogenannten glatten Antis = GLANTIS! Dies Anti Beläge sind schwerer zu spielen als die klassischen Antis, sind allerdings auch gefährlicher bei der Schnittumkehr und dem „abtauchen“. Aber auch hier gilt: Man sollte ehrlich zu sich sein und das Verhältnis mehr Punkte zu mehr Eigenfehlern sollte stimmen.

Ähnlich wie Tischtennisspieler, die Lange-Noppen-außen-Beläge einsetzen, setzt auch der Anti-Top-Tischtennisspieler vermehrt passive Schläge ein: Blockbälle, Schupfbälle, klassische Abwehrbälle sind die Schlagtechniken, mit denen versucht wird, den Gegner aus dem Rhythmus zu bringen und damit zu Fehlern zu verleiten.

Nach welchen Kriterien werden Tischtennis-Beläge eingestuft

Tischtennis-Beläge werden nach verschiedensten Kriterien eingestuft. Bereits die Belag-Produzenten messen die fertig entwickelten Belag-Muster in unterschiedlichen Kategorien um zu überprüfen, ob das gewünschte Entwicklungsziel umgesetzt worden ist.

Wir unterscheiden bei der Einschätzung der TT-Beläge so genannte „harte“ Kriterien von „weichen“ Kriterien.

Bei den harten Kriterien werden von verschiedenen Messsystemen Daten erhoben, die objektiv eindeutig gemessen werden können. Die weichen Kriterien hingegen werden von uns, in Absprache mit dem Hersteller bzw. der Marke subjektiv festgelegt. Dies geschieht über Material-Testreihen. Aufgrund unserer jahrzehntelangen Erfahrung in diesem Bereich können wir sehr fundiert und kompetent eine Einschätzung des Tischtennisbelags vornehmen. Wichtig in diesem Zusammenhang ist, dass nicht nur wir selber Beläge testen - wir lassen das Material auch von Tischtennisspielern aus den verschiedensten Spielklassen testen. Dies garantiert uns eine möglichst unverfälschte Einschätzung des Belages.

„Harte“ Kriterien

Wie bereits oben angedeutet, „vermessen“ wir Tischtennisbeläge äußerst penibel. Dies ist uns besonders wichtig, da wir den Tischtennisspielern zunächst ein objektives Bild hinsichtlich des Belags übermitteln wollen.

Schwammhärtegrad

Der so genannte Schwammhärtegrad eines Tischtennis-Belags, bestimmt die Härte des Schwamms, der unter der Belag Oberlage montiert ist. Die meisten TT-Beläge sind im Bereich von 30° - 55° angesiedelt. Dabei ist der Schwamm umso weicher, je niedriger der Wert ist.

Bei einem weicheren Schwamm kann der Ball tiefer eindringen. Die Kontaktzeit des Balles auf dem Tischtennis-Belag ist dementsprechend länger. Dadurch, und durch das leichtere Verschieben des Schwammes, hat der Tischtennisspieler die Möglichkeit, viel Rotation in seinen eigenen Schlag zu bekommen.

Das Ergebnis ist eine etwas bogenförmiger Flugbahn des Balles bei allen spinorientierten Angriffsschlägen. Dementsprechend fliegt der Ball höher über das Netz und senkt sich dann auf die gegnerische Tischhälfte.

Dieses Mehr an Spin geht etwas zulasten der Schlaggeschwindigkeit.

Bei Tischtennis-Belägen mit einem harten Schwamm dringt der Ball dementsprechend nicht ganz tief ein. Als Resultat daraus entwickelt sich eine eher flachere Flugkurve des Balles. Dies hat zur Folge, dass der Ball flach über das Netz fliegt und ebenso flach auf der gegnerischen Tischhälfte abspringen. Dies führt zu einem Zeitdruck beim Gegner. Durch den flacheren Absprung des Balles fällt es dem Gegner ebenso schwerer, kompromisslos zu attackieren.

Gesamthärtegrad

Die Aussagekraft dieses erhobenen Wertes ist sehr bedeutend und vor allem ehrlich: Hier wird der Tischtennisbelag mit einem speziellen Messgerät von der Seite des Obergummis gemessen. Da im Spielgeschehen der Ball auch aus dieser Richtung kommend den Belag berührt, ist dieser Wert ein unverfälschter und äußerst relevanter Parameter.

Ein Beispiel dazu: wenn die Oberlage des Belages dicker und härter ausgelegt ist, hat der Schwammhärtegrad weniger Relevanz, weil der Ball durch die dickere und härtere Oberlage gar nicht so tief eindringen kann, dass bei einer dünneren und elastischeren Oberlage der Fall wäre.

Auch hier gilt: je höher der Gesamthärtegrad des Tischtennisbelags ist, umso geradliniger tempoorientierter können die einzelnen Schlagtechniken ausgeführt werden. Dies bedeutet für den Gegner einen erhöhten Zeitdruck bei der Verarbeitung der Bälle. Ist der Gesamthärtegrad des Belags geringer, so ist der TT-Belag dementsprechend weicher ausgelegt, was rotationsreiche Tischtennis-Schlagtechniken besser unterstützt.

Aktuell erheben wir von Spin und Speed als einzige den Gesamthärtegrad des Tischtennisbelags.

Schwammstärke

Die Schwammstärke eines TT-Belag wird in Millimeter angegeben. Hat ein Tischtennisbelag keinen Schwamm, so wird dafür die Kennzeichnung „OX“ angegeben. Dies ist fast ausschließlich bei langen Noppen zu finden.

Die dünnsten Schwämme sind 0,5 mm dick, die maximale Schwammdicke ungefähr bei 2,3 mm. Bei der Schwammstärke gilt die Regel: je dicker der Schwamm des Tischtennisbelags, umso schneller ist der Belag. Dies liegt daran, dass der Tischtennisball im Treffpunkt tiefer in den Schwamm eindringen kann und dadurch weiter herauskatapultiert wird.

In ganz wenigen Fällen wird ein so genannter Dämpfungsschwamm montiert. Dabei wird umso mehr Energie aus dem ankommenden Ball absorbiert, je dicker der Schwamm ist. Dies ist fast ausschließlich bei Anti-top-Belägen zu finden.

Die maximale Schwammstärke eines Tischtennisbelags ist durch folgende Regel reglementiert: der gesamte Belag (Schwamm plus Oberlage) darf nicht dicker als 4,0 mm sein. Von daher ergibt sich die maximale Schwammstärke von ca. 2,3 mm, da Oberlagen der Beläge nicht deutlich dünner als 1,7 mm sind.

Gewicht

Das Gewicht eines TT-Belages ergibt sich aus verschiedenen Parametern. Hierbei ist ein wichtiger Faktor die Schwammstärke des Belages. Je dicker der Schwamm, desto schwerer ist auch der Gesamtbelag. Neben der Schwammstärke hat auch der Aufbau des Schwammes einen Einfluss auf das Gewicht. Je weniger offenporig der Schwamm ist, desto höher ist sein Gewicht.

Tischtennis-Spitzenspieler stellen teilweise über die Messung des Gewichts des Belags sicher, dass die von ihnen eingesetzten Beläge in punkto Schwammstärke und auch Porigkeit des Schwammes identisch sind.

Je höher das Gewicht eines Tischtennisbelags ist, desto kopflastiger wird der gesamte Schläger des Spielers.

Oberlage

Auch die Oberlage des Tischtennis-Belag ist ein wichtiges Kriterium, welches sich auf die Spieleigenschaften des gesamten TT-Belag auswirkt. Als Oberlage bezeichnet man die Ebene aus einem Kautschukgemisch, die auf dem Schwamm montiert ist.

Wir unterscheiden zwischen vier verschiedenen Oberlagen:

  1. weich-elastisch: Die meisten Tischtennisbeläge haben eine weiche, elastische Oberlage. Diese Oberlage zeichnet sich durch eine hohe Griffigkeit aus. Durch diese Kombination kann dem Tischtennisball ein großes Maß an Rotation verliehen werden.
  2. chinesisch-klebrig: Hier ist die Oberlage des Belags klebrig. Dadurch kann dem Ball im Treffpunkt noch mehr Rotation verliehen werden. Allerdings ist ein Belag mit solch einer Oberlage auch etwas schwieriger zu kontrollieren, da die vom Gegner ankommende Rotation schwieriger zu kompensieren ist. Um zu überprüfen, ob der TT-Belag eine klebrige Oberlage hat, kann man mit dem Schläger vorsichtig auf einen ruhenden Tischtennisball von oben pressen. Wenn man dann den Schläger anhebt und der Ball einen Moment am Belag kleben bleibt, handelt es sich um eine klebrige Oberlage.
  3. medium-klassisch: Einige Tischtennisbeläge aus der älteren Generation haben noch je Oberlage. Da sie etwas weniger elastisch ist, unterstützt sie eher das Tempo orientierte, etwas rotationslose Tischtennisspiel.
  4. hart-schwer: Diese Oberlage Tischtennisbelags ist bewusst und elastisch und steif. Dadurch ist es etwas leichter, ankommende Rotation zu kontrollieren. Allerdings fällt es auch schwerer, selber Rotation zu entwickeln. Dementsprechend eignet sich diese Oberlage ebenfalls für das Tempo orientierter, geradlinige Spiel nach vorne.

„Weiche“ Kriterien

Unter den sogenannten weichen Kriterien verstehen wir Werte, die nicht so leicht messbar sind, die wir aber durch unseren sehr umfangreichen Erfahrungsschatz dennoch äußerst zuverlässig generieren können.

Dabei ist es nicht nur so, dass wir alle Beläge, die neu auf den Markt kommen, immer wieder selber intensiv und umfangreich testen. Wir erweitern die Testserie auch dadurch, dass wir diese Neuheiten an ausgewählte Test-Spieler aus den verschiedensten Leistungsklassen weitergeben und testen lassen. Anschließend besprechen wir die Eindrücke und Stufen dementsprechend die Tischtennis-Beläge ein.

Generation

Um ein wenig Übersicht in den umfassenden Bereich der Tischtennis-Beläge zu bringen, haben wir unterschiedliche Generationen festgelegt, denen die Beläge zuzuordnen sind. Die einzelnen Generationen lassen sich durch übergeordnete Gemeinsamkeiten hinsichtlich des Aufbaus und der Beschaffenheit des TT-Belags charakterisieren.

Wichtig ist auch zu wissen, dass ein Vergleich verschiedener Beläge vor allem in der gleichen Generation sinnvoll ist. Kommen die Beläge aus unterschiedlichen Generationen, spielen sie sich (aufgrund der unterschiedlichen Gesamtkonstruktion) unterschiedlich und sind deswegen anhand der harten Kriterien nur schwer zu vergleichen.

  • Generation 01: Hierzu zählen die Beläge „von früher“, welche mit einem klassischen Schwamm, ganz ohne Frischklebeeffekt und Katapulteffekt Wirkung, ausgestattet sind.
  • Generation 02: Die ersten Beläge, die nach dem Frischklebeverbot einen geringen Katapulteffekt im Schwamm eingearbeitet haben, sind dieser Generation zuzuordnen.
  • Generation 03: Durch die weitere Entwicklung konnte der Frischklebeeffekt im Schwamm erhöht werden. Dadurch wurden die TT-Beläge dynamischer und offensiver.
  • Generation 04: Diese Tischtennisbeläge verfügen über eine hohe Spannung im Schwamm und sind dementsprechend perfekt, für aggressives modernes Angriffs-Tischtennis.
  • Generation 05: Durch eine neue Entwicklung wurde die Oberlage des Belags etwas dünner produziert, dementsprechend konnte der Schwamm dicker ausfallen, ohne dabei zugelassene Gesamtdicke von 4,0 mm zu überschreiten. Durch diesen dickeren Schwamm wird das Grundtempo und die Möglichkeit der Rotationsentwicklung des Belages nochmals angehoben.
  • Generation 06: Bei dieser Generation wird eine klebrige Oberlage auf einen katapulteffektreichen Schwamm montiert. Durch diese Kombination wird die Rotation bei den eigenen Schlägen maximiert.
  • Generation 07: Die neueste Generation (Stand 2022). Durch eine bessere Ankopplung des Balles an einen neu konzipierte Noppen Struktur der Oberlage kann mehr Spin in den Schlag gebracht werden. Dadurch entsteht eine bogenförmige Flugbahn des Balles. Die Oberlagen sind äußerst griffig (fast schon klebrig).

Tempo

Der Tempowert eines Tischtennisbelages ergibt sich aus verschiedenen einzelnen Parametern. Hierbei ist die Grundstruktur des Belages ebenso von Bedeutung wie die Schwammdicke.

Bei der Einschätzung des Belags wird die Schwammdicke allerdings vernachlässigt, da wir bei den Materialtests immer Beläge mit einer vergleichbaren Schwammstärke testen.

Generell ist der Begriff sicherlich selbsterklärend: je schneller ein Tischtennisbelag ist, desto weiter fliegt der Ball in Richtung gegnerischer Tischhälfte. Um den Gegner unter Zeitdruck zu setzen ist es sicherlich von Vorteil, wenn der TT-Ball möglichst schnell unterwegs ist. Allerdings ist ein Belag auch weniger fehlerverzeihend, wenn er von der Grundstruktur schnell ist. Dies kann man sich sehr einfach vor Augen halten: hat man bei der eigenen Schlagtechnik den Schlägerblattwinkel nicht perfekt eingestellt, fliegt der Ball dementsprechend auch nicht im optimalen Winkel Richtung gegnerischer Tischhälfte. Bei einem Tischtennisbelag, der langsamer ist, kann dieser Umstand möglicherweise nicht ganz so fatal sein, wie bei einem schnelleren Belag. Bei einem schnellen Belag fliegt der Ball nämlich viel weiter in die falsche Richtung und damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Ball die gegnerische Tischhälfte verfehlt.

Dementsprechend sollte bei der Auswahl der Beläge das aktuelle Spielniveau des Tischtennisspielers berücksichtigt werden, damit die eigene Fehlerkurve nicht zu heftig nach oben geht. Es gilt: Tempo ist nicht alles, es muss auch das entsprechende Spielniveau vorhanden sein, schnellere Tischtennis-Beläge zu beherrschen.

Rotation/Effet

Das Erzeugen von Rotation beim Schlag ist ein äußerst wichtiger Faktor im Tischtennissport. Besonders in diesem Bereich unterscheidet sich unsere Sportart von fast allen anderen Sportarten. Die Bedeutung der Rotation im Tischtennissport ist immens!

Dies hat mehrere Ebenen: zum einen stellt ein rotationsreicher Ball den Gegner vor Probleme, weil er gezwungen ist, die ankommende Rotation korrekt einzuschätzen und dementsprechend seinen Schlägerwinkel anzupassen. Zum andern wird über die Rotation die Flugbahn des Balles gesteuert. Je rotationsreicher der eigene Schlag ist, umso bogenförmiger ist die Flugbahn des Tischtennisballs.

Der erfasste Wert für das Rotation-Potenzial des Tischtennisbelages ist auch wieder abhängig von verschiedenen Faktoren. Übergeordnete Faktoren dafür ist die Beschaffenheit des Schwammes (je weicher desto mehr Rotation kann erzeugt werden), aber auch die Oberlage des Belags. Je höher die Griffigkeit bzw. Klebrigkeit der Oberlage, umso besser kann der Tischtennisball in Drehung versetzt werden.

Ebenfalls hat die Schwammstärke einen Einfluss auf die Möglichkeit, Rotation zu entwickeln: je dicker der Schwamm, desto tiefer kann der Ball im Treffpunkt eindringen. Dadurch wird die Möglichkeit, dem Ball Effet zu verleihen, optimiert.

 Eignung

Bei der Eignung fassen wir alle gewonnenen Erkenntnisse noch einmal zusammen und geben eine Empfehlung, für welches Spielsystem der Belag am besten geeignet ist.

Sehr kontrollierte Beläge eignen sich dementsprechend für ein defensives System, Tischtennisbeläge mit mittleren Tempo- und Kontrollwerten sind prädestiniert für Varianten reicher Allround-Spieler.

TT-Beläge die sich sehr dynamisch spielen lassen eignen sich für offensiv ausgerichtete TT-Spieler, da sie das aktive Angriffsspiel äußerst gut unterstützen.

Von der Theorie zur Praxis: Welche Beläge für welches Spielsystem

Aufgrund von unseren Erfahrungen, die wir in den letzten Jahrzehnten im Bereich der Tischtennis-Materialberatung gesammelt haben, macht es Sinn, das Tischtennis-Spiel in fünf unterschiedliche Spielsysteme einzuteilen. Diese Spielsysteme sind als Orientierung zu sehen. Manche Tischtennis-Spieler agieren mit der Vorhand auch deutlich anders als mit der Rückhand. In so einem Fall macht es Sinn, das Spielsystem für den Vorhandbelag anders zu erfassen als für den Rückhandbelag.

Spielsystem Defensiv:

Bei diesem Spielsystem bevorzugt der Tischtennis-Spieler vor allen Dingen Schlagtechniken, die er kontrolliert ausführen kann. Ziel ist es, die eigene Fehlerkurve extrem gering zu halten und den Gegner zu Fehlern zu provozieren.

Sehr häufig werden Schlagtechniken mit Unterschnitt eingesetzt, wie beispielsweise die klassische Abwehr oder der Schupf (häufig auch mit langen Noppen außen). Um für den Gegner etwas unberechenbarer zu werden setzt der Defensivspieler immer wieder Störschläge in Form von Topspin oder Schüssen ein.

Folgendes Material empfehlen wir hierfür:

Marke

Belag

Holz

Tibhar

Vari Spin, Super Defence 40/Soft

Nimatsu

Pegasus C, Pegasus Chop, Zerberus

Donic

Slice 40 CD, A’conda Soft+Medium, Spike P1+P2

Sauer+T.

Secret Flow Chop, Easy P

Joola

Vizon,

VICTAS

VS > 401, Curl P1, P3 Alpha, P4, P5

Divers

Spielsystem Allround mit Material:

Hat sich ein Tischtennisspieler für den Einsatz von sogenanntem „Material“ entschieden, so hat dies zwangsläufig Auswirkungen auf sein Spielsystem. Unter „Material“ versteht man den Einsatz von langen Noppen außen Tischtennisbelägen, halblange Noppen außen, Kurze Noppen außen oder Anti-Top-Belägen. In den allermeisten Fällen werden diese Beläge auf der Rückhandseite eingesetzt. Der Effekt von diesen Belägen besteht darin, dass unorthodoxe Bälle mit ungewöhnlichen Flugbahnen und schwer zu berechnender Rotation erzeugt werden. Dies stellt den Gegner immer wieder vor Probleme. Häufig ist es auch so, dass TT-Spieler dieses System lediglich im Rückhandbereich einsetzen. Mit der Vorhand hingegen versuchen sie häufig offensiv zu agieren. Dann haben wir das Phänomen, wie eingangs beschrieben, dass der Spieler mit unterschiedlichen Systemen in Abhängigkeit von Vorhand bzw. Rückhand agiert.

Die Schlagtechniken, die in dem hier beschriebenen System häufig eingesetzt werden, sind Schupf- und Blocktechniken am Tisch. Ergänzt werden diese Schlagtechniken von Topspin oder Schuss-Techniken, die dann allerdings mit griffigen Belägen (und auch häufig im Vorhandbereich) umgesetzt werden.

Folgendes Material empfehlen wir hierfür:

Marke

Belag

Holz

Tibhar

Nimatsu

Donic

Andro

Joola

VICTAS

Divers

Spielsystem klassisch Allround:

Diesem Tischtennis-Spielsystem werden Spieler zugeordnet, die mit verschiedenen Schlagtechniken variabel agieren und über clever gewählte Ballplatzierungen ihr Spiel taktisch sinnvoll aufziehen. Dabei sind die eingesetzten Topspins nicht unbedingt tempoorientiert, sondern eher sehr kontrolliert und auch eher rotationsorientiert. Zum Schlagrepertoire gehören auch Konter- und Block-Techniken.

Häufig werden die eingesetzten Schlagtechniken bewusst auf die jeweilige Spielsituation angepasst. Tischtennisspieler, die zu diesem Spielsystem gehören setzen auch ganz bewusst den Schupfball mit einer guten Platzierung ein.

Folgendes Material empfehlen wir hierfür:

Marke

Belag

Holz

Tibhar

Nimatsu

Donic

Andro

Joola

VICTAS

Divers

Spielsystem kontrollierte Offensive:

Etwas offensiver ausgerichtet ist das hier beschriebene Spielsystem. Der Tischtennis-Spieler versucht mit festeren Topspins, in seltenen Fällen auch mit schnellen Konterbällen, den Gegner sein Spiel aufzuzwingen. Dabei können auch schon mal kurze Noppen-außen zum Einsatz kommen. Trotz des offensiv ausgerichteten Spiels hat der TT-Spieler dennoch das Bedürfnis nicht vollkommen blind und hemmungslos jeden Ball maximal schnell zu spielen, sondern passt sein Schlagtempo der jeweiligen Spielsituation an.

Die wichtigste Schlagtechnik hierbei ist der offensiv ausgerichtete Topspin.

Folgendes Material empfehlen wir hierfür:

Marke

Belag

Holz

Tibhar

Nimatsu

Donic

Andro

Joola

VICTAS

Divers

Spielsystem kompromisslose Offensive:

Tischtennis-Spieler, die versuchen in fast jeder Spielsituation möglichst schnell den Punkt zu verbuchen, werden diesem Spielsystem zugeordnet. Vor allen Dingen im Vorhandbereich, allerdings auch häufig mit der Rückhand werden Topspin-Schläge mit viel Tempo eingesetzt. Häufig haben die Spieler dabei auch gute Aufschläge, um dadurch direkt den ersten kompromisslosen Topspin vorzubereiten. Sollte im Verlauf des Ballwechsels der Gegner aktiv spielen probiert der kompromisslos offensiv agierende Spieler darauf direkt mit Gegentopspins zu antworten.

Folgendes Material empfehlen wir hierfür:

Marke

Belag

Holz

Tibhar

Nimatsu

Donic

Andro

Joola

VICTAS

Divers

Wo ist der Unterschied zwischen Hobby-Tischtennis-Belägen und Wettkampf-Tischtennis-Belägen

Tischtennis zeichnet sich durch einen Faktor aus, der in kaum einer anderen Sportart solch eine hohe Bedeutung hat: die Rotation! Um diese Rotation zu erzeugen muss die Oberlage eines Tischtennis-Belag griffig sein. Und gerade in diesem Bereich ist schon ein sehr signifikanter Unterschied zwischen Wettkampf-Belägen und Hobby-Belägen zu erkennen.

Bei den Hobbybelägen ist teilweise zu Beginn eine sehr oberflächliche Griffigkeit vorhanden, die bereits nach sehr wenigen Stunden nachlässt. Nach kürzester Zeit ist die Oberlage des Belags komplett glatt. Mit solch einer Oberlage ist es nicht möglich, eigenständig Rotation zu erzeugen. Damit ist Tischtennis als Wettkampfsport auch nicht mehr umsetzbar. Im Freizeitbereich hingegen hat dieser Faktor „Rotation“ nicht so eine zentrale Bedeutung wie im Wettkampfsport. Da geht es vielmehr darum mit langen Ballwechseln die Freude am Tischtennissport zu erfahren. Da Tischtennisschläger im Freizeitbereich auch häufig draußen (in der Sonne) und nicht in einer gereinigten Halle eingesetzt werden, macht es auch überhaupt keinen Sinn, teure Wettkampfbeläge für diesen Zweck einzusetzen.

Sicherlich haben Freizeit-Tischtennis-Beläge auch in anderen Bereichen nicht die Qualität wie Wettkampf-Beläge. Die Elastizität der Oberlage, die Dynamik des Schwammes oder aber auch die Grunddynamik des gesamten Belages unterscheiden sich ganz deutlich.

Hobby-Tischtennisbeläge sind in der Regel maschinell auf dem Schlägerholz verklebt. Im Gegensatz zu den Wettkampf-Belägen, die mit einem speziellen Kleber auf das Schlägerholz aufgebracht werden, können die Hobby-Beläge nicht rückstandsfrei vom Schlägerholz entfernt werden. Dementsprechend ist es auch nicht möglich die Beläge von einem solchen Schläger durch neue TT-Beläge zu ersetzen.

Welche Beläge sollte man als Einsteiger in die Sportart Tischtennis spielen?

Besonders beim Einstieg in die Sportart Tischtennis ist es wichtig, dass passende Tischtennis-Material zu wählen. Wie auch in anderen Sportarten ist es äußerst zielführend, dass bereits zu Beginn die sportartspezifischen Techniken möglichst gut erlernt werden.

Um dies beim Tischtennissport umzusetzen müssen einige Regeln beachtet werden. Das Allerwichtigste ist, dass ist die Tischtennisbeläge griffig sind. Nur mit griffigen Belägen kann der Tischtennisspieler den Ball in Drehung versetzen, also Rotation entwickeln. Dies ist mit einer glatten Belagoberfläche nicht möglich. Gerade in diesem Bereich grenzt sich auch der Vereins-Tischtennissport von der Freizeitbeschäftigung „Ping-Pong“ ab.

Die wichtigste Schlagtechnik beim TT ist der Topspin. Bei diesem Schlag wird dem Ball eine Vorwärtsrotation verliehen. Genau dies ist nur mit griffigen Belägen möglich. Dies gilt allerdings genauso für typische Aufschläge im Tischtennissport oder aber auch dem Schupfball.

Eine weitere Forderung an den Tischtennisschläger, der zu Beginn verwendet werden soll, ist das kontrollierte Grundtempo. Für das Erlernen der Schlagtechniken ist es wichtig, dass man die Schlagbewegungen möglichst präzise steuert. Je besser man dies umsetzt, umso häufiger landet der Tischtennisball auf der gegnerischen Tischhälfte. Allerdings ist es zu Beginn der „Tischtenniskarriere“ nicht immer leicht, die richtige Schlagebene bzw. den richtigen Schlägerblattwinkel mit der richtigen Armgeschwindigkeit zu koordinieren. Dies muss dann auch immer noch an den ankommenden Ball angepasst werden. Dafür steht dem Tischtennisspieler nicht viel Zeit zur Verfügung. Also: insgesamt eine sehr komplexe Angelegenheit.

Da hilft es weiter, wenn das Grundtempo des Tischtennisschlägers nicht zu hoch gewählt ist. Man muss sich das so vorstellen: je schneller ein Tischtennisschläger insgesamt ist (egal, ob diese Geschwindigkeit vom Holz oder von den Belägen kommt), desto weiter fliegt der Ball. Sollte, wie oben beschrieben, ein Parameter des Schlages nicht 100-prozentig korrekt sein, fliegt der Ball dementsprechend auch weiter in die falsche Richtung, wenn der Schläger schneller ist.

Bei einem kontrolliertem Tischtennis-Schläger ist dementsprechend die Auswirkung nicht so gravierend.

Unabhängig davon ist es für das Erlernen einer Sportart immer von Vorteil, wenn man die Schlagtechniken möglichst häufig wiederholt und damit den sogenannten Bewegungserfahrungsschatz ausbaut. Dies ist sicherlich leichter dadurch zu erreichen, dass lange Ballwechsel (mit einem kontrollierten Schläger) gespielt werden. Mit einem sehr schnellen Schläger kann sicherlich einfacher ein „fernsehtauglicher Ball“ gespielt werden … Aber für die Entwicklung des Einsteigers in die Sportart Tischtennis ist es viel sinnvoller, über längere, kontrollierte Ballwechsel die Schlagtechniken zu erlernen und zu verfestigen.

Also zusammengefasst: ein Tischtennisschläger, der für den Einstieg in den Tischtennissport verwendet wird sollte griffige Beläge und ein nicht zu hoch gewähltes Grundtempo haben.

Bei fertig montierten Komplettschläger aus dem Hobbybereich ist die Oberlage zu Beginn häufig etwas griffig. Dieser Effekt lässt allerdings sehr schnell nach. Weiterhin können die Beläge bei solchen Komplettschläger ein nicht gewechselt werden, da sie maschinell verklebt worden sind. Dies ist bei Einsteigerschlägern, die wir selbst montieren nicht der Fall. Bei diesen Tischtennis-Schlägern ist es möglich, die Beläge vom Holz abzuziehen, wenn Sie ihre Griffigkeit verloren haben. Dann kann man dementsprechend neue (möglicherweise an das fortgeschrittene Spielniveau angepasste) TT-Beläge auf das vorhandene Holz montieren.

Anleitung für die Belag-Montage bzw. den Belagwechsel

Die Montage von Tischtennis-Belägen ist kein Hexenwerk! Dennoch sollte man einige Grundsätze beachten um ein gutes Ergebnis erzielen. Schließlich haben Tischtennis Beläge generell einen zu hohen Preis, um sie bei der Montage zu versauen 😊

Für eine fachgerechte Montage eines Tischtennisbelags benötigt man den passenden Kleber (siehe dazu nächster Abschnitt), eine Andruckrolle (oder ein vergleichbares Utensil, um den Belag möglichst eben auf das Schlägerholz aufzuwalzen), ein Cutter-Messer mit einer sehr scharfen, am besten unbenutzten, Klinge und im besten Fall Kantenband (um ein Ausfransen der Beläge möglichst zu vermeiden).

Welche Tischtennis-Kleber gibt es und für welche Belagtypen sollten Diese verwendet werden

Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Tischtennis-Kleber:

Zum einen gibt es den alten lösungsmittelhaltigen Montagekleber, der nach wie vor für Beläge der Generation 01 sehr gerne verwendet wird. Dies liegt daran, dass diese Tischtennis-Beläge keinen offenporigen Schwamm haben. Beim lösungsmittelhaltigen Montagekleber kann eine perfekte Haftung für diese Schwämme erzielt werden. Allerdings ist zu beachten, dass Tischtennis-Schläger generell keine Anteile von Lösungsmittel „verströmen“ dürfen. Diese Regel ist dadurch zu erklären, dass das sogenannte „Frischkleben“ vor vielen Jahren verboten worden ist. Hierbei wurden die Beläge vor dem Einsatz immer wieder „frisch“ mit lösungsmittelhaltigen Kleber an auf das Holz montiert, um die Beläge dadurch schneller und spinfreudiger zu machen. Allerdings wurde dieses Verfahren aus gesundheitlichen Aspekten dann untersagt.

Bei der Verwendung dieses lösungsmittelhaltigen Montageklebers können 2-3 Tage nach der Montage noch Lösungsmittel nachgewiesen werden, die sich anschließend allerdings verflüchtigen. Sollte ein offizieller Wettkampf anstehen, bei dem Schläger mit Messgeräten kontrolliert werden, sollte auf diese Art der Belagmontage verzichtet werden

Die Alternative zu dem lösungsmittelhaltigen Montagekleber ist (überraschenderweise) lösungsmittelfreier Kleber. Dieser TT-Kleber ist (meistens) weiß und dadurch gut zu unterscheiden. Im Gegensatz zum lösungsmittelhaltigen Kleber, der mit einem Pinsel aufgetragen wird, wird dieser Kleber mithilfe einer Dosierflasche aufgetragen und dann mit beiliegendem Schwamm möglichst gleichmäßig verteilt. Dieser Kleber wird verwendet, um Beläge ab Generation 02 und höher zu montieren. Diese Beläge haben meist einen etwas offenporigen Schwamm, auf dem der lösungsmittelfreie Kleber besser haftet.

Es gibt auch Tischtennis-Spieler, die den lösungsmittelhaltigen Montagekleber für das Einpinseln des Schläger-Holzes verwenden, und ihre modernen Beläge dann mit dem weißen Kleber präparieren. Der Hintergrundgedanke dabei ist, dass der lösungsmittelhaltige Montagekleber bei einem zukünftigen Belagwechsel leichter vom Schlägerholz abzurubbeln ist.

Alte Beläge vom Schlägerholz abziehen

Bei Tischtennisschlägern, die aus einzelnen Bestandteilen montiert worden sind, ist das Abziehen der Tischtennis-Beläge normalerweise kein größeres Problem. Man muss ein wenig darauf achten, dass sich keine Fasern aus dem Holz lösen. Sollte die Haftung zwischen Belag und Holz zu hoch sein, gibt es die Möglichkeit, mit sogenannten Belag-Entferner die Verklebung zu lösen. Dies passiert ab und zu bei älteren Schlägern, wo die letzte Belagmontage schon einige Zeit zurückliegt.

Bei maschinell verklebten Komplettschlägern ist das Abziehen der Beläge in der Regel nicht möglich. Hier könnte man zwar mit Einsatz von Werkzeugen die Beläge entfernen, allerdings lohnt sich dieser Aufwand in der Regel nicht, da das Schlägerholz in den allermeisten Fällen nicht sonderlich hochwertig ist.

Montage von neue TT-Belägen

Bei der Montage von neuen Tischtennisbelägen muss zunächst überlegt werden, welcher Kleber wird. Grundsätzlich ist allerdings die Vorgehensweise ähnlich.

Das Schlägerholz wird entweder mit dem lösungsmittelhaltigen Kleber gleichmäßig eingepinselt, bzw. mit dem weißen Kleber (mithilfe des beiliegenden Schwämmchens) gleichmäßig eingestrichen.

Analog wird der Tischtennisbelag ebenfalls möglichst gleichmäßig mit Kleber eingestrichen. Hierbei sollte man großer Vorsicht und Sorgfalt arbeiten. Sollte einmal der Kleber gleichmäßig aufgetragen worden sein, so könnte man beim Schlägerholz den Kleber trocknen lassen, dann abrubbeln und den Vorgang wiederholen. Dies ist bei den Belägen nicht möglich.

Wichtig ist hierbei: wenn der weiße Kleber verwendet wird, müssen alle Poren des Schwammes versiegelt sein. Dementsprechend muss eine ausreichende Menge von Kleber verwendet werden. Entweder man nimmt direkt viel Kleber (für die erfahrenen TT-Belag-Monteure), oder man arbeitet mit 2-3 Schichten. Ebenso wichtig: eine zweite beziehungsweise dritte Schicht darf erst dann aufgebracht werden, wenn der weiße Kleber durch den Trocknungsvorgang transparent geworden ist.

Generell ist es absolut entscheidend, den aufgetragenen, meist weißen, Kleber vor der Montage so lange abtrocknen zu lassen bis er transparent ist. Wer hier Zeit sparen möchte, kann den Trocknungsvorgang durch föhnen beschleunigen.

Ist sowohl das Holz als auch der Belag entsprechend vorbereitet, setzt man den Belag unten, mittig am Übergang vom Griff zum Schlägerblatt an und rollt ihn mit einer Andruckrolle vorsichtig und ohne großen Druck möglichst eben auf das Schlägerblatt auf. Hierbei ist es wirklich wichtig, ohne großen Druck zu arbeiten. Ist der Druck zu hoch dehnt sich der Belag beim Aufwalzen aus. Dann würde der gedehnte Belag anschließend abgeschnitten werden und im Laufe der nächsten Tage zieht sich der Belag wieder auf die ursprüngliche Größe zurück und ist dann zu klein.

Wenn dann der Belag einen „stabilen“ Kontakt mit dem Schlägerholz hat, kann der Anpressdruck erhöht werden, sodass die Verbindung zwischen Belag und Schlägerholz stabilisiert wird.

Anschließend werden die Belag-Überstände mithilfe des scharfen Cutter-Messers abgeschnitten. Sollte dabei ein Geräusch „des Reißens“ entstehen, empfiehlt es sich, die alte Klinge abzubrechen, um eine schärfere Klinge verwenden. Das Schlägerholz bildet für diesen Vorgang sozusagen die Führung

Wir empfehlen anschließend, die Schlägerblattkante mit einem Kantenband zu schützen. Dabei sollte ein Kantenband gewählt werden was möglichst viel der Schlägerkante abdeckt. Das Kantenband schützt den Belag vor dem Ausfranseln – beispielsweise wenn beim Rückhandschupf am Ende des Schlages der Schläger Tischoberfläche berührt. Außerdem sieht der Schläger einfach schöner aus, zumindest wenn man das Kantenband von Spin und Speed verwendet 😊

Besonderheiten bei der Verklebung von Noppen-Belägen ohne Schwamm

Die Verklebung von Noppen-außen-Tischtennisbelägen ohne Schwamm (also die OK-Version) ist immer besondere Vorsicht geboten. Durch das Fehlen des Schwammes fehlt dem TT-Belag auch dementsprechend Stabilität, die allerdings bei der Montage weiterhilft.

Noppen-innen-Beläge ohne Schwamm werden in der Regel mit weißem Kleber eingestrichen (oder es wird eine Belagklebefolie benutzt). Dies liegt daran, dass sich bei Verwendung dieses Klebers das Noppen Gummi nicht so stark verzieht, wie es bei dem Einsatz von lösungsmittelhaltigen Kleber der Fall wäre.

Wenn der Belag gleichmäßig mit Kleber eingestrichen ist und dieser transparent geworden ist, empfehlen wir den Belag einmal umzuschlagen (Noppe auf Noppe). Dadurch ist er handlicher und kann nun auf das ebenfalls eingestrichene Schlägerholz unten angesetzt werden. Dann wird der Belag im unteren Bereich ca. 2-3 cm mit den Fingern auf das Schlägerholz angedrückt. Der Rest des Belages wird dann noch oben angehoben und dadurch mit etwas Spannung vom Schlägerholz weggehalten. Anschließend legt man das Noppen Gummi (die leichte Spannung sollte aufrechterhalten werden) auf das Schlägerholz und legt darauf Wert, dass keine Falten entstehen.

Besonders in dieser Phase der Belagmontage macht es Sinn, ein kleines Stoßgebet in Richtung Himmel loszuwerden…

Sollten trotz aller Vorsicht dennoch einmal Falten oder Blasen zwischen den Schlägerholz und dem Noppen Gummi entstanden sein, gibt es manchmal die Möglichkeit, diese Luft mit den Fingern seitlich auszudrücken. Sollte dies alles nicht möglich sein, muss der Belag vollständig entfernt werden, Kleberreste abgerubbelt werden und der Klebevorgang wiederholt werden.

Um überstehende Belagreste entfernen kann hier auch eine Schere eingesetzt werden. Sollte dies mit einem Belag Schneidemesser gemacht werden, muss während dem Schneidevorgang das Noppen Gummi auf Spannung gehalten werden.

Unser Tipp: häufig löst sich das Noppen Gummi am unteren Ansatz, wobei vielen Schlägerhaltungen der Zeigefinger Kontakt zum Belag hat. Um dies zu verhindern empfehlen wir mit einem kleinen Stück Kantenband diesen Übergang zwischen Noppen Gummi und Schlägerblatt zu überkleben und damit zu stabilisieren.




Tischtennis Beläge - Basiswissen

Mit Hilfe des Tischtennisbelags wird sowohl der Spin als auch der Speed auf den Tischtennisball übertragen. Der Belag als „Medium“ zwischen Holz und Ball, setzt das um, was die Armbewegung des Tischtennisspielers auslöst. Rein physikalisch bzw. biomechanisch betrachtet fliegt der Ball bei einer gleichen Armbewegung unterschiedlich, wenn verschiedene Beläge eingesetzt werden. Dies klingt auf dem ersten Blick logisch. Wichtig ist allerdings, zu wissen, welche Unterschiede das genau sind:

  • Das ist zum einen die Länge des Ballflugs. Je schneller der Belag ist, umso weiter fliegt ein Ball, wenn er aus dem Belag herausspringt. Je weiter der Ball fliegt, desto höher ist die Gefahr, dass der Ball neben der gegnerischen Tischhälfte landet. Auf der anderen Seite ist es aber so, dass ein schneller fliegender Ball den Gegner mehr oder Zeit setzt und dadurch zu Fehlern zwingt. Beim Belag wird dieses Tempoverhalten zum einen durch die Grundstruktur des Belages bewirkt, aber auch durch die Schwammdicke. Weitere Informationen hierüber kannst du im weiteren Verlauf dieser Beschreibung finden.
  • Ein weiterer Unterschied ist die Flugbahn des Balles. Je gebogener die Flugbahn ist, umso höher fliegt der Ball über das Netz und umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Ball sich anschließend auf die gegnerische Tischhälfte senkt. Zu einem Großteil ist der Schwammhärtegrad bzw. der Gesamthärtegrad des Belages für die bogenförmige Flugbahn des Balles verantwortlich. Je mehr Rotation in den Ball gegeben werden kann (dies wird gut unterstützt durch weichere Beläge), desto eher ist die Flugbahn des Balles gebogen. Wer hier weitere Informationen möchte, sollte mal nach den sogenannten Magnus Effekt googlen. Hier wird der Magnus-Effekt erklärt
  • Neben diesen „harten“ und objektiv messbaren Faktoren gibt es auch noch subjektive Faktoren. Hier ist beispielsweise das „Gefühl“ zu nennen. Etwas nüchterner kann man hierfür den Begriff „Rückmeldung des Belages über den Balltreffpunkt“ verwenden. Damit ist gemeint, wie präzise der Tischtennisspieler den Kontakt des Balles auf dem Schlägerholz erfühlen kann. Für viele Spieler ist es leichter, bei einem etwas weicheren Belag, den Balltreffpunkt zu erfühlen. Dies kann dadurch erklärt werden, dass der weiche Schwamm den Ball einfacher bis zum Schlägerholz vordringen lässt. Allerdings gibt es auch Tischtennisspieler, die den Schlag besser mit einem härteren Belag analysieren können. Hier ist sicherlich auch die Gewohnheit ein entscheidender Faktor. Wichtig ist allerdings, dass der Spieler für sich selber eine gute Rückmeldung erhält. Nur dann kann der absolvierte Schlag hingehören sauber analysiert werden und entweder als erfolgreich eingestuft werden oder als verbesserungswürdig.
  • Für einige Tischtennisspieler ist auch das Gewicht des Belages wichtig. Das Gewicht eines Tischtennisbelags wird unter anderem auch durch die Schwammhärte beeinflusst. Je weniger offenporig der Schwamm ist, umso weniger Luft ist in den Zwischenräumen und entsprechend sind solche Beläge schwerer. Ein schwerer Belag bewirkt, dass der gesamte Schläger ein wenig kopflastiger wird. Ist der Schläger kopflastig, wird dadurch der Handgelenkeinsatz beim Schlag besser unterstützt. Aber Vorsicht: sollte die Kopflastigkeit des Schlägers dazu führen, dass der Handgelenkeinsatz unkontrolliert wird, leidet darunter sehr die Schlagkontrolle. Einige Spieler klagen sogar über Schmerzen im Schultergelenk, wenn die montierten Tischtennisbeläge zu schwer sind. Hier unser Tipp: solltest du noch einen Belagwechsel plötzlich Probleme im Schulterbereich bekommen, dann beziehe in deine Anamnese auch diesen Faktor des Belaggewichts mit ein.

Aufbau eines Belages – die Belag-Oberlage

Hauptbestandteile des Belags ist die Oberlage, sowie der Schwamm. Diese Oberlage wird aus einer Mischung von Kautschukarten (Naturkautschuk und Synthetikkautschuk) hergestellt. Je nachdem, welche Rohstoffe bei der Herstellung verwendet werden bzw. wie das Mischungsverhältnis ist, verhält sich die Oberlage mehr oder wenig elastisch. Es gibt Kautschukmischungen die eine härte Oberlage des Belags ergeben. Andere Mischungen bewirken, dass die Belagoberlagen weicher und elastischer sind.

Härte Oberlagen unterstützen das rotationsärmere Spiel, weicher Oberlagen optimieren die Rotationsentwicklung des Balls. Weiterhin unterscheiden sich die Oberlagen nach der Dicke der Gummischicht sowie nach der Noppenlänge und nach dem Durchmesser der Noppen (bei den meistens eingesetzten Noppen-innen Belägen geht die Noppe, wie der Name es schon sagt, nach innen in Richtung Schwamm).


Aufbau eines Belages – der Schwamm

Der zweite Bestandteil des Belags ist der Schwamm. Dieser kann anhand des Schwammhärtegrads in verschiedene Kategorien eingeteilt werden. Je weicher der Schwamm ist, desto tiefer kann der Tischtennisball in diesen Schwamm eindringen. Bei den modernen Belägen wurde mit einem chemischen Verfahren Dynamik in den Schwamm eingearbeitet. Dies hat einen Effekt zur Folge, der mit dem früheren Frischklebeeffekt vergleichbar ist.

Belag-Generationen

Aus diesem Grund haben wir die Beläge in Generationen eingeteilt. Hierdurch wird die Übersicht extrem verbessert. Schließlich macht es Sinn, zunächst die "Wunsch-Generation" festzulegen und dann Beläge innerhalb dieser Generation zu vergleichen. Moderne Tischtennisbeläge erkennt man auch an ihrem offenporigeren Schwamm. Dieser bewirkt ebenfalls eine Steigerung der Dynamik.

Schwammdicke des Tischtennis-Belags

Ein wichtiger Faktor ist die Schwammdicke des Belags. Alle Beläge sind in unterschiedlicher Schwammdicke wählbar. Hier gilt die Regel: Je dicker der Schwamm, desto schneller ist der Belag und desto besser unterstützt der Belag alle Schläge in denen Rotation einarbeitet ist (damit vor allem den Topspin). Der Ball kann bei dickeren Schwämmen tiefer eindringen und wird weiter herausgeschleudert. Dünnere Schwämme eignen sich eher für kontrollierte Spielweisen.

Unterschiede Vorhand und Rückhand

Häufig ist es in der Praxis so, dass der Tischtennisspieler mit der Vorhandseite mehr Druck mit Topspins auf den Gegner ausüben will und mit der Rückhand eher kontert und Fehler vermeiden möchte. Dies kann man entsprechend unterstützen, indem man auf der Vorhand einen etwas dickeren Schwamm verwendet und im Rückhandbereich einen etwas dünneren Schwamm einsetzt.

Tischtennisbeläge der Generation 5

Bei den modernsten Belägen (Generation05) wurde die Oberlage bewusst etwas dünner ausgelegt, um mehr Möglichkeiten in der Schwammdicke zu haben. Die Gesamtdicke der Tischtennis Beläge darf den Wert von 4,0mm nicht übersteigen. Entsprechend wurde bei dieser Belaggruppe der Schwerpunkt auf einen maximal dicken Schwamm gelegt - das heißt, noch mehr Power - aber auch höhere Fehleranfälligkeit.

Tischtennisbeläge der Generation 6

Auch im Tischtennissport geht die Entwicklung immer weiter. Speziell bei den Belägen. Zur Saison 2021/22 haben diverse Firmen Beläge der Generation 6 auf den Markt gebracht. Bei dieser Art von Tischtennisbelägen ist die Oberlage „chinesisch-klebrig“ und das Untergummi ist trotzdem mit einer gewissen Spannung (Tempo) geladen. Die klebrige Oberlage lässt es zu, dass der Spieler mit deutlich mehr Rotation spielen kann und der Ballabsprung beim Gegner flacher ist. Durch den Tempoorientierten Schwamm lässt mein seinem Gegenüber aber auch weniger Zeit um auf die eigenen Offensivschläge zu antworten. Eine hoch spannende Entwicklung, die sicherlich noch nicht am Ende angekommen ist.

Belag-Typen

Bei den Oberlagen gibt es verschiedene Typen: Meistens werden Noppen-innen-Beläge eingesetzt, da mit Ihnen am variabelsten gespielt werden kann. Die Noppen-außen-Beläge (lange Noppen, halblange Noppen und kurze Noppen) sowie der Anti-Top-Belag werden häufig unter dem Begriff „Material“ zusammengefasst.

Material-Beläge:

Charakteristisch für diese Beläge sind die etwas eingeschränkten Möglichkeiten bei der Schlagauswahl. So ist zum Beispiel der klassische Topspin (fast) nicht umsetzbar. Sehr häufig nutzen Tischtennisspieler dementsprechend auch nur einen Belag aus dieser Gruppe um (möglicherweise auch durch Schlägertraining) auch die Option zu haben, selber und unabhängig von der gegnerischen Rotation, effetreiche Schläge wie beispielsweise den Topspin zu erzeugen.
Einige Marken haben sich spezialisiert auf die Produktion von diesen Material Belägen. Die Marken Sauer und Tröger und Dr. Neubauer sind in diesem Bereich seit vielen Jahren etabliert.

Spieler, die solche Materialbeläge gerne einsetzen zeichnen sich häufig dadurch aus, dass sie die Eigenschaften der Beläge sehr detailliert analysieren und auch häufig umfangreich Material testen, bis sie ihren Wunschbelag gefunden haben.
Über die speziellen Strukturen und Möglichkeiten der Noppen Außenbeläge und der Antitop Beläge findest du weiterführende Infos in den jeweiligen Kategorien.

Die Wahl des Tischtennis-Belags: Unser Tipp

Wähle deinen Belag (orientiert an deinen eigenen Spielfähigkeiten) nicht zu schnell aus. Die Möglichkeiten innerhalb eines Wettkampfes mit "Bomben" zum Erfolg zu kommen sind selten. Wer besser und fehlerloser bei den kleinen Punkten spielt (Aufschlag- / Rückschlag, mal einen Ball sinnvoll blocken oder clever platzieren usw.) der gewinnt, weil dies in den meisten Ballwechseln vorkommt. Na klar: einen "Fernsehball" zu spielen und danach abzufeiern macht auch Spaß und gehört unbedingt dazu! Aber gewinnen macht auch Spaß :)

Hintergrund Informationen aus dem Belagbereich

Ein ganz besonders spannendes Interview konnten wir mir Dennis Müller führen. Dennis ist Kundembetreuer bei ESN. Hier wird ein sehr großer Teil aller Beläge produziert. Um die interessanten Fakten und Infos zu erhalten, brauchst du lediglich zu unserem YouTube-Channel zu surfen: Interview mit Dennis Müller über Tischtennis-Beläge

Aus der Sicht eines Trainers: Warum sollte ein Einsteiger mit kontrollierteren Belägen spielen

Tischtennis ist eine sehr komplexe Sportart, bei der man etwas Zeit benötigt, um sie zu erlernen.
Ein Einsteiger in den Tischtennissport muss zunächst einmal möglichst viele Bewegungserfahrungen sammeln. Hierbei ist es wichtig, dass das Tischtennis Zubehör richtig ausgewählt ist. Hier sollte Wert draufgelegt werden, dass die Tischtennis Beläge und auch das Tischtennis Holz möglichst kontrolliert ist.

Dünnere Beläge sind kontrollierter

Ein dünnerer und damit kontrollierter Tischtennis Belag hat den Vorteil, dass der geschlagene Ball nicht so weit aus dem Schläger herauskatapultiert wird. Da bei einem Einsteiger, in den TT-Sport, der Tischtennisschläger noch nicht immer im richtigen Winkel und in der richtigen Ebene geführt wird, hilft es weiter, wenn der geschlagene Ball nicht zu weit in die falsche Richtung fliegt und dadurch neben oder über den Tisch fliegt. Dünnere Tischtennisbeläge reduzieren diesen Katapult Effekt. Entsprechend häufiger kann der Spieler den Ball auf die gegnerische Hälfte der Tischtennisplatte spielen. Dies bedeutet, dass die Ballwechsel länger werden und das der Spieler viel häufiger Bewegungserfahrungen sammeln kann. Ist der Tischtennisbelag oder auch das Schläger Holz zu schnell gewählt worden, steigt die Fehlerkurve sehr rasch an und lange Ballwechsel werden zu selten gespielt.

Weiterhin ist es so, dass bei dünnen Tischtennisbelägen der Spieler durch seine Schlagbewegungen noch mehr an der Ausführung „beteiligt“ ist. Hochmoderne, schnelle Tischtennis Beläge spielen fast von alleine. Allerdings passieren hier auch viel leichter Fehler, weswegen solche Beläge erst bei einer höheren Spielfähigkeit eingesetzt werden sollen.

Häufigere Wiederholungen steigern den schnellen Lernerfolg

Je häufiger der Spieler die Schlagbewegung wiederholen kann, umso besser wird diese Bewegung verinnerlicht. Wie bereits oben beschrieben fördert ein kontrollierter Tischtennisbelag dies. Im Gehirn wird jeder ausgeführte Schlag analysiert und im optimalen Fall werden für den nächsten Schlag kleine Veränderungen vom Spieler vorgenommen.

Nach der Phase des Einstiegs sollten die Beläge angepasst werden


Wenn nach einiger Zeit der so genannte Bewegungserfahrungsschatz erweitert worden ist, können die Tischtennisbeläge angepasst werden. Der Spieler ist dann mittlerweile in der Lage die Schlagebene, den Winkel des Schlägers und die Geschwindigkeit der Armbewegung so vorzunehmen, dass die Fehleranzahl reduziert wird. Dann ist die Zeit gekommen, die Beläge etwas dicker und dadurch auch dynamischer auszuwählen - im Tischtennissport geht es schließlich auch darum, den Gegner unter Zeitdruck zu setzen. Dies ist mit dynamischeren, schnelleren Tischtennis Belägen einfacher. Trotzdem nutzt es nichts, wenn durch zu schnelles Tischtennis Material die Fehlerkurve zu stark nach oben geht. Hier ist es sehr wichtig, einen ausgewogenen Kompromiss zu finden.

Was sagt die Bewegungslehre?

Aus Sicht der Bewegungslehre macht es deshalb Sinn, zunächst erleichterte Bedingungen (langsame Beläge mit kontrolliertem Holz) zu wählen, um zu Beginn die optimalen Lernvoraussetzungen zu schaffen. Schließlich macht es einem Einsteiger auch mehr Spaß, viele Erfolgserlebnisse zu feiern. Dies wäre bei der Wahl von zu schnellem Tischtennis Zubehör nicht der Fall und die Frustration würde möglicherweise dazu führen, dass der Spieler dem Tischtennis Sport wieder den Rücken zu kehrt…

Aus Trainersicht: Der Zusammenhang zwischen weichen Tischtennisbelägen und der Optimierung des Lernprozesses

Tischtennis Beläge sind in sehr vielen Varianten verfügbar. Ein wichtiger Faktor dabei ist die Beschaffenheit des Schwammes unter der Belag Oberlage. Dieser Schwamm des Belages kann unterschiedlich hart sein. Ein weicher Schwamm ist zumeist etwas offenporiger. Diese Struktur ermöglicht es, dass der Ball im Treffpunkt tiefer in den Schwamm eindringt und dadurch etwas dichter an das Tischtennis Schläger Holz vordringen kann.

Voraussetzung für ein erfolgreiches Lernen

Für einen erfolgreichen Lernprozess ist es von großer Bedeutung, dass man die durchgeführten Bewegungsabläufe möglichst gut analysieren kann um dann bei Bedarf entsprechende Veränderungen vorzunehmen. Dieses Wahrnehmen der Bewegung geschieht über unsere Sinnesorgane. Im Tischtennis Sport ist ein wichtiges Sinnesorgan die Handinnenfläche. Der Schlägergriff des Tischtennis Holzes liegt in dieser Handinnenfläche und über das Griff-System des Schlägers wird die Verbindung zum Balltreffpunkt aufgebaut. Nun kommt es darauf an, wie sauber diese Schwingungen sind, die durch den Ballaufprall auf den Tischtennisschläger über den Griff in die Hand Innenflächen geleitet werden. Je besser dies geschieht, desto präziser kann man den Balltreffpunkt erfühlen und dadurch auch analysieren.

Weiche Belagschwämme unterstützen eine präzise Wahrnehmung

Ist der Tischtennisbelag mit einem weichen Schwamm ausgestattet, dringt der Ball (wie oben beschrieben) dichter an das Schläger Holz und löst dadurch präzisere Schwingungen aus. Dementsprechend ist die Rückmeldung, die der Tischtennisspieler erhält, „sauberer“. Für viele Tischtennisspieler fühlt es sich gut an, wenn Sie eine solche Rückmeldung bekommen. Besonders wenn man noch nicht so viel Erfahrung im Tischtennis Sport gesammelt hat, helfen gute Rückmeldungen durch einen weichen Schwamm im Tischtennisbelag, die Entwicklung voranzutreiben.

Sicherlich gibt es auch Spieler, die an harte Schwämme gewohnt sind und sich dadurch mit solchen Belägen wohler fühlen. Aber rein biomechanisch beziehungsweise physikalisch unterstützt ein weicher Belagschwamm das saubere Analysieren des Balltreffpunktes besser.

Mehr Bogen in der Ballflugbahn durch einen weichen Schwamm

Eine weitere Eigenschaft eines weichen Tischtennisbelages ist die stärker gebogene Flugbahn des Balles bei Topspinschlägen. Dadurch, dass der Ball tiefer in den Schwamm eindringen kann, wird der Topspin häufig mit einer stärker gebogenen Flugbahn gespielt. Dadurch fliegt der Ball entsprechend höher über das Netz und senkt sich danach wieder auf die gegnerische Hälfte der Tischtennisplatte. Die Kontrolle des Schlages wird erhöht. Dementsprechend kommen längere Ballwechsel zu Stande was wiederum den Lernprozess positiv unterstützt.

Schulung der Fähigkeit, Rotation zu entwickeln

Ein weiterer Vorteil beim Einsatz von weichen Belägen liegt in den vielseitigen Ausbildungsmöglichkeiten des Spielers. Im Tischtennissport hat die Rotation (Spin) eine sehr große Bedeutung. Sich die Fähigkeit anzueignen, den Ball in Rotation zu versetzen, wird durch einen weichen Schwamm im Tischtennisbelag optimal gefördert. Dadurch sind schneller Lernfortschritte erreichbar, was den Spieler zusätzlich motiviert.
In welche Richtung sich letztendlich das individuelle Spielsystem des Tischtennisspielers entwickelt sollte zu Beginn der Karriere nicht unbedingt festgelegt werden. Aber es ist absolut sinnvoll, am Anfang vielseitig auszubilden damit man dem Spieler später alle Wege offen hält – und dazu gehört auch die Schulung der Rotation, die mit weichen Tischtennisbelägen sehr gut unterstützt wird.

Aus der Sicht eines Trainers: Die Wahl des Tischtennis Belags in Abhängigkeit von der persönlichen Entwicklung

Bei der Wahl des Tischtennis Belags ist es wichtig, den Stand der persönlichen Entwicklung zu kennen. Hierbei muss man unterscheiden, ob sich ein Spieler in einer Phase befindet, in der ein Schwerpunkt darauf gelegt wird, Schlagtechniken zu entwickeln oder aber (altersbedingt) das Spielsystem bereits fest eingemeißelt ist.

Spieler in einer Entwicklungsphase 

Sollte sich der Spieler in einer Entwicklungsphase befinden, so macht es Sinn, einen Tischtennisbelag zu wählen, der Eigenschaften aufweist, welche das Erreichen des Entwicklungsziels unterstützt. Dazu ein Beispiel: wenn ein junger Spieler dabei ist, einen spinorientierten Topspin zu erlernen, macht es Sinn, einen Belag auszuwählen, der einen weichen Schwamm hat. Dieser weiche Schwamm sorgt dafür, dass der Ball tiefer in den Belag eindringen kann und der Ball besser mit Rotation gespielt wird. Die Lernbedingungen werden also durch den Belag verbessert, dies führt zu einer schnelleren Lerngeschwindigkeit, zu schnellerem Erfolg und zu einer höheren Motivation für den Tischtennissport.

Trotzdem darf die Auswahl des Belages nicht zu sehr vom aktuellen Entwicklungsstand abweichen, da in diesem Falle das bestehende Spielsystem zu wenig unterstützt werden würde, was zu Frustrationen beim Spieler führen würde.

Spieler mit einem "ausgereiften" System

Bei einem Spieler, der sich nicht mehr unbedingt im goldenen motorischen Lernalter befindet und bei dem sich das Spielsystem über viele Jahre bereits festgesetzt hat, sollte die Wahl des Tischtennisbelages ausschließlich auf die aktuellen Vorlieben und Fähigkeiten des Spielers fokussiert sein. Spieler, die ihr Spielsystem ausgeprägt haben, erwarten von den Belägen und auch von dem Tischtennisholz eine maximale Unterstützung in ihrem Spiel. Deswegen sollte die Beschaffenheit des Tischtennis Zubehör auch auf die aktuell vorhandenen motorischen Fähigkeiten zugeschnitten sein.

Bei einem geplanten Systemwechsel

Sollte ein Spieler ein Systemwechsel umsetzen (beispielsweise vom geraden schnellen Spiel auf ein rotationsreichendes Spiel) dann ist es wichtig, mit dem Spieler die verschiedenen Optionen durchsprechen. Ein geändertes Material (in diesem Falle weichere Beläge) führ zu einer Beeinträchtigung der gewohnten Spielweise (das gerade Spiel) unterstütz allerdings das gewünschte Spielsystem. Dies muss dem Spieler bewusst sein, damit es nicht zu größeren Frustrationen kommt.


Aus der Sicht eines Trainers: Unterschiede zwischen Vorhand und Rückhand und Konsequenzen in Bezug auf die Wahl des Belags

Die Vorhand- und Rückhand Schlagtechniken basieren auf unterschiedlichen biomechanischen Voraussetzungen. Dies gilt es, bei der Auswahl des Tischtennisbelages zu berücksichtigen.

Voraussetzungen für den Vorhand-Schlag

Bei der Vorhand wird neben dem Körper ausgeholt. Dort ist ausreichend Raum verfügbar, um die Ausholbewegung optimal den Gegebenheiten anzupassen. Habe ich mehr Zeit, kann ich etwas weiter ausholen, stehe ich unter Zeitdruck, so muss die Ausholbewegung kürzer sein. Aber meine Schlagtechnik ist im Vorhandbereich nicht räumlich eingegrenzt. Dementsprechend ist die Bewegungslänge bei Vorhandschlägen größer. Durch diese größere Ausholphase kann ich bei Vorhandschlagtechniken auch mehr Dynamik erzeugen. Also ist bei vielen Spielern (Ausnahmen gibt es immer) die Vorhand etwas dynamischer als die Rückhand. Das sollte bei der Auswahl des Belages berücksichtigt werden.

Meistens wird bei der Vorhandseite dementsprechend ein etwas dickerer und dynamischer Tischtennis Belag ausgewählt, der die aggressivere  Spielweise unterstützt.

Bedingungen für Rückhand-Schläge

Bei der Rückhand hingegen ist die Ausholmöglichkeit durch den eigenen Körper begrenzt. Hier hat man anatomisch bedingt nicht so viel Weg, den Tischtennisschläger zum Ball zu beschleunigen. Deswegen ist die Dynamik der Rückhandseite häufiger nicht ganz so hoch wie bei Vorhandschlägen. Bei vielen TT Spielern entwickelt sich dementsprechend ein Spielsystem, in dem die Vorhand die aggressivere, dynamische, schnellere und bessere Seite ist und im Rückenbereich eher etwas verhaltener und kontrollierter agiert wird.

In diesem Falle würde die Wahl des Tischtennisbelages auf eine etwas dünnere und kontrollierte Variante fallen.

Wie oben bereits angedeutet, gibt es sicherlich auch Spielertypen, die mit der Rückhandseite dominanter spielen. Dies liegt dann an den individuellen motorischen Fähigkeiten und Vorlieben des Tischtennisspielers.